Practical Wing Chun Kung Fu – Gegenwart


Wan Kam Leung

geboren 1945

Sigung Wan Kam Leung wurde 1945 im Dorf Po in der Provinz Guangdong in Südchina geboren. Sein Interesse an den Kampfkünsten wurde bereits in seiner Kindheit geweckt; so erlernte er bis zum Teenageralter bereits verschiedene traditionelle Kung Fu Arten von verschiedenen Meistern, die in benachbarten Dörfern seiner Heimatprovinz wohnten.

1958 reiste Wan Sigung nach Hongkong, um seinen Vater zu besuchen. Vier Jahre später begann er als Schüler von Sigung Wong Shun Leung Wing Chun Kung Fu zu lernen. 1969 wurde Wan Kam Leung selbst Sifu (später Sigung) und begann, aktiv zu unterrichten. Ab 1979 verbrachte Wan Sigung längere Zeit in Beijing und Rot-China. Währenddessen erlernte er dort zahlreiche Techniken des Hei Gung (Qi Gong) von verschiedenen Meistern.

Von 1988 bis 1992 war Wan Sigung Präsident des Board of the Ving Tsun Athletic Association in Hongkong. Heute unterrichtet Wan Sigung noch immer als Mitglied der Association und ist inzwischen einer der meistrespektierten Meister in Hongkong. Er wurde von der königlichen Polizeitruppe in Hongkong eingeladen, um der Wing Chun Cheftrainer der G4-Einheit zu werden. Practical Wing Chun Kung Fu wurde rechtsgültig durch die Chinesische Regierung beurkundet.


Alle genannten Meister haben den ursprünglichen traditionellen Wing Chun Stil über die Jahre weiter entwickelt. Bis zum heutigen Tage überarbeitet Großmeister Wan Kam Leung das System, so dass Biomechanik, Knochenstruktur, Distanz, Taktik und Timing in perfekter Symbiose ineinander greifen.


Jürgen Harlander

geboren 1973

Sifu Hajukan wurde 1973 in Augsburg geboren und wuchs dort auf. Mit 9 Jahren begann er mit Taekwondo, mit 13 wechselte er zum Thaiboxen, bevor er mit 18 durch einen Freund zum Kampfsport Wing Chun kam.

2004 reiste er nach einem persönlichen Schicksalsschlag nach Hong Kong. Dort traf er auf Sigung Wan Kam Leung in dessen Practical Wing Chun Kung Fu Schule und maß sich sportlich mit ihm. Vom Wettkampf mit Großmeister Wan Kam Leung verblüfft und beeindruckt, blieb er 6 Wochen, um täglich acht bis zehn Stunden mit ihm zu trainieren und Zeit zu verbringen. In diesen Wochen baute er sein komplettes System, seine Sichtweise, Timing, Distanz, Struktur und Folgeaktionen unter Wan Kam Leungs Prinzipien neu auf. 2005 reiste er weitere zwei Mal für mehrere Monate nach Hong Kong, um schließlich 2006 ein komplettes Jahr als Todai privat und intensiv mit Sigung Wan Kam Leung diese Kampfkunst zu trainieren und somit sein Wissen durch Erlernen aller Formen, sowie Qi Gong zu komplettieren.

2013 wurde er offiziell durch die „Bai Si“ Teezeremonie ein Teil der Wan Familie; eine in der heutigen Zeit sehr seltene, für Nicht-Asiaten unbeschreiblich große Ehre.


Das Abschiedsgeschenk von Wan Kam Leung, die 60 Jahre alte Holzpuppe von Yip Man, an der man Schläge und Tritte trainiert, macht Sifu Harlander besonders stolz. Eigentlich ist es ein Geschenk an den ganzen Westen (für alle Wing Chun Praktizierende außerhalb Chinas). Daran wurden viele Meister und Großmeister ausgebildet, darunter auch Wan Kam Leung selbst, sowie Wong Shun Leung und Filmstar Bruce Lee. Es ist normalerweise nicht üblich, dass solch historisch wertvolle Gegenstände China verlassen.